Geschichte
Der Ursprung:
Judo entwickelte sich aus dem Selbstverteidigungssystem Jiu-Jitsu.
Es gibt zwar keine schriftlichen Aufzeichnungen darüber, wo diese Verteidigungsart ihren Ursprung hatte, doch scheint es ziemlich sicher, dass sie schon vor Jahrhunderten in China ausgeübt wurde.
Jiu-Jitsu wurde in Japan ausschliesslich von Angehörigen der Kriegskaste, die Samurai, ausgeübt. Hierzu hatten sie ihre eigenen Schulen, die jede für sich bemüht war, ihre Techniken nicht nur weiter zu verbessern, sondern auch strengstens geheim zu halten. Die Samurai waren äusserst gewandte und kunstfertige Kämpfer und wurden von den gewöhnlichen Bürgern bewundert, aber auch gefürchtet, denn so mancher Schüler brachte nicht nur seine Schule, sondern auch deren Meister in Misskredit, indem er die erlernten Techniken an harmlosen Bürgern ausprobierte. Durch die Revolution von 1867 kam der erst 15-jährige Kaiser Meiki an die Macht. Meiji führte eine Reihe Reformprogramme durch und nahm vor allem den Samurai die meisten ihrer Vorrechte. Nach und nach wurden auch ihre Schulden geschlossen, doch die Kampfkünste der Samurai überlebten.
Kodokan Judo:
Unter denen, die Jiu-Jitsu weiter ausübten, war auch ein Student namens Jigoro Kano. Er nahm Unterricht bei verschiedenen Meistern, doch erschienen ihm alle Methoden als zu einseitig und hart. Nach jahrelangem Studium fand Jigoro Kano seinen eigenen Stil. Er wollte mit seiner Ju (sanft) Do (Weg) genannten Kampfweise seinen Schülern einen neuen Weg aufzeigen. 1882 gründete er sein eigenes Dojo (Schule), den noch heute für die meisten Länder richtungweisend Kodokan (Schule zum Studium das Weges) in Tokio. Kano wollte Körper und Geist gleichermassen trainieren und hiermit einen Beitrag zur Leibeserziehung schaffen. Sein Judo-Zweikampfsystem erfordert körperlichen und geistigen Einsatz. Es basiert auf dem Prinzip des Nachgebens sowie der Charakter- und Persönlichkeitsbildung. Während beim Jiu-Jitsu die Krieger Techniken anwenden mussten, die ihnen im Kampf auf Leben und Tod grösstmögliche Überlebenschancen boten, ist es im heutigen Judo, das ständige weiterentwickelt wurde, das Ziel, den Gegner zwar zu besiegen, ihm jedoch dabei keinen Schaden zuzufügen. Judo hat feste Regeln und gründet sich auf bestimmte Würfe, Haltegriffe, Hebel- und Würgetechniken.
Entwicklung:
Judo kam anfangs 1900 nach Europa. Mit dem wachsenden Interesse an dieser Sportart stellte man 1932 die noch heute gültigen Wettkampfregeln in Japan auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg hielt eine grosse Aufwärtsentwicklung an und es wurden beachtliche Erfolge erzielt. Judo ist zu einem internationalen Sport geworden und wurde 1964 als olympische Disziplin aufgenommen. Judo kann auch zur Selbstverteidigung erlernt werden, diese Methode wird vor allem von Polizeischulen ausgebildet.
Heute:
Heute gibt es ca. 55’000 aktive Judoka in der Schweiz, mehr als 50 % sind Jugendliche. Weltweit dürften heute mehr als 10 Millionen Menschen Judo betreiben, damit gehört Judo zu den am meist betriebenen Zweikampfsportarten.
Der Gründer:
Professor Jigoro Kano (1860-1938)
Professor Jigoro Kano (1860-1938), der Begründer des Judos, entwickelte diesen Sport aus alten Kampf- und Selbstverteidigungskünsten in Japan. Seine Prinzipien waren unter anderem:
- Bestmöglicher Einsatz der Kräfte
- Wende Deine Energie zum Guten
- Wohlergehen für alle
Er schuf ein System, um den ganzen Körper anhaltend in Form zu bringen, jedoch auch die geistige Haltung positiv zu beeinflussen. In streng geregelten Zweikämpfen können sich Judobetreibende sportlich messen.